Von Mandy Yousif, Direktorin, Ermittlungsdienste
Social-Media-Plattformen haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem leistungsfähigen Kommunikationsinstrument entwickelt. In Anbetracht der täglich gesammelten Daten ist es keine Überraschung, dass sie auch zu einer nützlichen Quelle für Forscher und Ermittler geworden sind, die sich mit verschiedenen versicherungsbezogenen und versicherungsfremden Themen befassen.
Je mehr diese Plattformen genutzt werden, desto mehr Möglichkeiten gibt es, neue Informationen zu finden und Fakten zu überprüfen. Der ordnungsgemäße Zugang zu und die Sammlung von Informationen auf Social-Media-Plattformen ist jedoch keine einfache Aufgabe, die von jedem bewältigt werden kann.
Es besteht die weit verbreitete Meinung, dass das Auffinden und Dokumentieren von Informationen auf Social-Media-Plattformen einfach ist. Es stimmt zwar, dass diese Plattformen im Großen und Ganzen der Öffentlichkeit zugänglich sind, aber eine effektive Recherche und Analyse geht weit über eine einfache Suche hinaus. Es gibt verschiedene Herausforderungen und Einschränkungen, mit denen Forscher konfrontiert werden, wenn sie eine Untersuchung über soziale Medien durchführen. Diese Herausforderungen treten häufig in den drei üblichen Phasen einer Social-Media-Untersuchung auf.
Phase 1: Auffinden von Informationen
Der erste Schritt besteht darin, zu wissen, wo man suchen muss und wonach man suchen muss. Stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem Sie versuchen, Informationen über eine Person mit einem sehr geläufigen Namen und wenigen Identifizierungsmerkmalen zu finden, z. B. "John Smith", oder ein Szenario, in dem die Person einen Online-Alias verwendet, der sich von ihrem offiziellen Namen unterscheidet. Oder ein Rechercheur hat die Aufgabe, die Identität eines anonymen Kontos aufzudecken. Wie würden Sie sich vergewissern, dass die Person, die Sie untersuchen, tatsächlich die richtige Zielperson ist? Wo würden Sie mit Ihrer Suche beginnen? Wie viele Suchmaschinen würden Sie benutzen? Sind die Quellen gleichermaßen vertrauenswürdig? In solchen Fällen sind spezielle Recherchefähigkeiten unerlässlich, da sie das Fehlerrisiko verringern. Sie können auch verhindern, dass sich eine Untersuchung länger hinzieht als nötig, was kostspielig sein kann.
Phase 2: Analyse
Die Analysephase einer Social-Media-Untersuchung stellt eine weitere Herausforderung dar. Eine wirksame Informationsanalyse hängt vor allem vom Fachwissen des Forschers sowie von seinen Analyse- und Verständnisfähigkeiten ab. Forscher müssen in der Lage sein, kritisch zu denken und die Relevanz der gesammelten Informationen für den vorliegenden Fall zu bestimmen, während sie gleichzeitig objektiv bleiben und eine unabhängige Geisteshaltung bewahren. Der Schlüssel liegt darin, zwischen Relevanz und Unwesentlichkeit zu unterscheiden und dabei unparteiisch zu bleiben. Eine kritische Analyse der Informationen, um kohärente und umsetzbare Ergebnisse zu erzielen, ist die Grundlage für eine ordnungsgemäße Untersuchung.
Phase 3: Konservierung
Die Wahrung der Authentizität der Ergebnisse ist vielleicht die kritischste Phase jeder Untersuchung. Ein Forscher kann im Laufe seiner Untersuchung auf wichtige Informationen stoßen; werden diese jedoch nicht ordnungsgemäß dokumentiert und mitgeteilt, wird ihre Bedeutung zunichte gemacht. Vielmehr kann dies die gesamte Untersuchung in Misskredit bringen und die potenzielle Zulässigkeit der Ergebnisse beeinträchtigen. Die Aufbewahrung von Feststellungen ist mehr als nur das Kopieren und Einfügen von Text oder Fotos in ein Dokument. Der Bewahrungsprozess sollte geeignete Methoden beinhalten, um die Authentizität und Integrität der Ergebnisse zu erhalten.
Bei der Durchführung einer Untersuchung sind mehrere Fragen zu berücksichtigen, unter anderem:
- Was sind die Suchfilter, und wie können sie helfen?
- Warum könnte es unzureichend sein, sich auf eine einzige Suchmaschine zu verlassen?
- Warum ist es sinnvoll, Artikel und Pronomen auszuschließen?
- Wann ist es angebracht, Metadaten anzufordern?
- Wie lang ist die Frist für die Recherche?
- Welche Informationen können wiederhergestellt werden, nachdem sie gelöscht wurden?
- Wann und wie können Internet-Archivierungstools eingesetzt werden?
- Ist es möglich, in den sozialen Medien völlig anonym zu bleiben?
- Kann ein Forscher auf Profile in sozialen Medien zugreifen, die nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind?
- Können die gesammelten Informationen validiert und auf ihre Richtigkeit überprüft werden?
- Wie kann man sicherstellen, dass man eine wirksame Untersuchung durchgeführt hat?
- Ist der Forscher ggf. qualifiziert, über seine Ergebnisse auszusagen?
Obwohl die meisten Plattformen öffentlich zugänglich sind und praktisch jeder nach einem Profil suchen kann, ist ein gewisses Maß an Fachwissen erforderlich, um die Ermittlungsmöglichkeiten der sozialen Medien richtig zu nutzen. Die richtigen Ressourcen und Fachkenntnisse können über Erfolg oder Misserfolg einer Untersuchung entscheiden - ganz gleich, ob es sich um einen Versicherungsanspruch, den Vorwurf strafbaren Verhaltens, einen vorgerichtlichen Rechtsstreit, eine Verleumdungsangelegenheit, eine Markenangelegenheit, die Wiedererlangung von Vermögenswerten oder einfach eine Hintergrundrecherche handelt.
Online- und Social-Media-Untersuchungen sind eine der spezialisierten Dienstleistungen, die Sedgwicks Forschungs- und Aufklärungsabteilung anbietet. Unsere Experten haben Social-Media-Untersuchungen zu verschiedenen versicherungsbezogenen und versicherungsfremden Angelegenheiten durchgeführt - unter Umgehung der oben genannten Herausforderungen und mit zulässigen Fakten und unvoreingenommenen Ergebnissen. Die Ergebnisse unserer Experten wurden in Ermittlungen und Gerichtsverfahren zugelassen, und unsere Experten wurden auch als Zeugen zu ihren Erkenntnissen befragt. Unabhängig von der Art der Ursache bieten wir eine breite Palette von Ermittlungsdienstleistungen an, um Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Wenn Sie mehr über unsere Ermittlungsdienste erfahren möchten, besuchen Sie unsere Website oder lesen Sie unseren Flyer.